Mit 4:3 und 16:1 bezwangen die Marines am Samstag die Lütjensee Lakers und eroberten sich damit die Tabellenführung in der Verbandsliga.
Schon vor den Spitzenspielen war für beide Teams klar, dass es kein einfaches Unterfangen werden sollte. Die Temperaturen bei mäßiger Luftqualität hoch, urlaubs- und verletzungsbedingt beide Teams personell etwas dezimiert, besten Baseball durfte man nicht unbedingt erwarten.
Doch sowohl Erol als auch Tom Bönicke leisteten sich eingangs der ersten Partie als Starting Pitcher kaum Schwächen und hielten die Offensivreihen in Schach. Erst drei unten konnten die Marines eine Drohkulisse aufbauen und die Bases laden, doch Bönicke zog den Kopf mit drei Strike outs souverän aus der Schlinge.
Das hieraus erwachsene Momentum nutzten die Lakers, wie schon fast gewohnt, umgehend aus und erzielten im vierten Inning die 3:0 Führung, als Erol ein paar Minuten lang Probleme hatte, die richtigen Spots der Strike Zone zu finden.
Wie immer war es ein mühseliges Unterfangen, gegen die Lakers einem Rückstand hinterherzulaufen. Doch dieses Mal lohnte es sich. Fünf oben legte Erol mit einem schnellen Inning die Grundlage, die Offensive legte nach. Morten mit einem Walk, danach ein Single von Evgenij zum 1:3, durchaus umstritten, da die Umpire etwas Zeit benötigten, um sich auf einen Call an der Homeplate zu einigen. Am Ende war Morten save, und die Aufholjagd lief an. Lucas war es dann mit einem mächtigen Double, der Evgenij zum 2:3 nach Hause holen konnte.
Während Erol den Laden weiter sauber hielt, eröffnete Nikolas die untere Hälfte des sechsten Innings gleich mit einem Double und wurde direkt von Frank nach Hause geschlagen. Ausgleich, a brand new ballgame!
Sieben oben dann der Schreck – back to back Singles durch Schlager und Voigtsberger. Zwar nicht raus aus dem Infield, aber im letzten Inning gibt’s keinen Schönheitspreis. Erol zögerte nicht lange und beseitigte die größte Gefahr mit einem Pick off am ersten Base, danach wurde taktiert.
Timo Harder, in dieser Saison so etwas wie die Nemisis des Marines Pitchings erhielt den Walk freiwillig, Oliver John, letztes Jahr unser größtes Sorgenkind, bekam zwar einige Pitches zu sehen, fand aber keinen zum Anbeißen und ging ebenfalls. Bei geladenen Bases behielt Erol dann die Nerven und erzielte das dritte Aus.
Sieben unten ging es direkt dramatisch weiter. Bönicke schaffte zwar ein Strike out, doch Alex zog anschließend den Walk. Lucas brachte mit seinem zweiten wichtigen Schlag des Tages den Winning Run ans dritte Base um selbst noch das Zweite zu stehlen. Bönicke blieb aber cool und setzte den nächsten Batter per Strike out hin.
Nikolas erhielt dann unter dem Eindruck seines Doubles den Intentional Walk, so dass es bei zwei Aus und geladenen Bases an Frank lag, den Sieg nach Hause zu holen. Was dann mit einem umjubelten Single auch gelang.
Mit diesem Sieg war klar, dass die Meisterschaft wieder in Reichweite gelangt war, nun musste also ein Sweep her, ein Kunststück, dass den Marines gegen die Lakers allerdings noch nicht gelungen war.
Spannung kam allerdings nicht wirklich auf. Von Beginn an hatte Alex den Laden im Griff, während sein Gegenüber Timo Harder einen rabenschwarzen Tag auf dem Mound erlebte.
Von elf Marines konnte er nur zwei Aus machen, vier Hits, zwei Walks und zwei Errors brachten sieben Runs über die Platte, ehe Oliver John übernahm. Der Linkshänder konnte zwar den Druck etwas eindämmen, doch das 10:0 nach zwei Innings auch nicht verhindern.
Und letztlich war auch Christoph Bönicke nicht in der Lage, den nun ausgesprochen schlagfreudigen Marines Einhalt zu gebieten. Vielmehr brachten die Marines sechs weitere Runs über die Platte und beendeten die Partie vorzeitig nach vier Innings.
Der Doppelsieg beim letzten Doubleheader der Saison gegen Lütjensee war nicht nur eine gelungene Revanche für die Doppelpleite vor sechs Wochen, es war vor allem auch die Eroberung der Tabellenspitze. Die Marines haben es nun selbst in der Hand, den im letzten Jahr an die Lakers verlorenen Titel zurückzuerobern. Es wird interessant zu sehen, wie die Marines sich ab jetzt in der Rolle des Gejagten machen.