In Kiel nennen sie ihn „Vaddi“, obwohl Martin Schmidt mittlerweile auch als Großvater des einen oder anderen Mitspielers durchgehen könnte. Doch großväterlich geht es spätestens dann nicht mehr zu, wenn Vaddi auf dem Mound steht.
Der Verfasser kam in seiner Jugend des Öfteren in den Genuss des Skatspiels mit sehr alten Männern und musste immer wieder fassungslos feststellen, dass Erfahrung, gepaart mit Können jugendlichem Elan und Talent spätestens dann den Garaus machen, wenn die Nerven verloren gehen.
Und so ist dann auch die erste Hälfte des sportlichen Verlaufs der Partie unserer Herren bei den Kiel Seahawks erzählt. Schmidt führte die ambitionierten, aber ungeduldigen Hitter der Marines am Nasenring durch die Manege, weil er seine Off speed pitches hervorragend platzieren konnte und im Zweifel immer noch ein paar Meilen langsamer warf.
Die andere Hälfte gehört dem Pitcher der Marines. Erol Reis präsentierte ein ganz anderes Pitching als sein Gegenüber und war in der Lage, die meisten Kieler Schlagleute schlicht zu überpowern. Elf Strike outs in vier Innings sprechen eine deutliche Sprache. Doch drei unten kamen doch zwei Kieler durch. Zwei Hits und einen Walk brachten die Seahawks hier zustande und punkteten auch dank ihres wachen Baserunnings zweimal.
Dass das zum Sieg in Spiel eins reichte, lag auch am Wetter. Petrus hat einfach keine Ahnung, was guter Baseball ist und unterbrach das Pitcherduell immer wieder durch heftige Regengüsse. Die Seahawks taten alles, um irgendwie ein Spiel zu ermöglichen, doch irgendwann hält auch das beste Feld mit der fleißigsten Groundcrew dem Regen nicht mehr stand.
So endete Spiel eins vorzeitig, geht aber aufgrund der Spieldauer in die Wertung, während Spiel zwei vielleicht noch irgendwie in dieser viel zu kurzen Saison nachgeholt werden muss.