Es war ein Tag der Premieren auf dem Bunny Hill, als die Marines sich zweimal gegen die Knights 2 mit 7:6 und 10:0 durchsetzen konnten. Zum einen kamen Dominik und Paul zu ihren ersten Einsätzen in der ersten Mannschaft, zum anderen erhielten die Marines erstmals die Gelegenheit nach den neuen Tiebreaker Regeln Extra Innings zu spielen.
Zunächst ging alles seinen gewohnten Gang für die Marines. Erol dominierte als Pitcher, die Marines nutzten die Kontrollprobleme von Timo Blanc, dem Knights Pitcher zur frühen Führung.
Doch schon zwei oben zeigte sich: dieses Mal war doch einiges anders. Die Knights schlugen Erols Pitches hart in die Gaps und holten sich die 3:1 Führung. Und die Marines? Übten sich in Geduld und zogen massig Walks. Doch das Hitting klappte überhaupt nicht.
Häppchenweise fand die Offensive ins Spiel, allerdings eher über das Running Game als mit dem Barrel. Ricks Single drei unten sollte der einzige Hit der Marines in Spiel eins bleiben – unglaublich. So konnte die 5:3 Führung auch nicht weiter ausgebaut werden, die Runner verhungerten reihenweise auf den Bases, unfassbare 15 Left on bases…
Und die Knights? Witterten ihre Chance. Fünf oben ging Erol ein wenig die Kontrolle verloren und beide Walks konnten direkt scoren. So geht Chancenverwertung. Die Knights packten zu, wenn sich Gelegenheiten ergaben, die Marines kreierten Gelegenheiten um sie zu verpassen.
Was zum Ende des Spiels hin immer schlimmer wurde, kamen doch jetzt auch noch mentale Aussetzer im baserunning dazu. Fünf unten wird der Lead runner am zweiten Base gepickt, sechs unten steht der Lead run bei einem Aus am dritten Base, und verbleibt dort.
So kommt was kommen muss. Die Knights ergreifen wieder eine Gelegenheit. Waegmans mit dem lead off single, ein Stolen base und dann Schwenke mit dem RBI Double. Kurz und schmerzlos. Erol nimmt die Defensive nun aber selbst in die Hand. Ein Strike out jagt das nächste.
Es muss also ein Run her, besser zwei. Und auch das gelingt. Dominik wird ein zweites Mal bei seinem Landesliga-Debüt abgeworfen und stealt sich ans dritte Base durch. Doch auf Frodes Groundball kann er nicht scoren, und Morten potentieller Sacfly verpufft dank schwachem Basecoachings. Zwar scoret Dominik später noch, der Walk off verbleibt aber auf den Bases.
Nun also die Verlängerung. Runner auf eins und zwei machen Erol nicht nervös, er pumpt weiter einen Strike nach dem nächsten in die Zone und lässt bei drei Strike outs alle Knights auf den bases. Und nun bringen die Marines den Run endlich nach Hause, als Nikolas bei Bases loaded auf einen Wild pitch scoren kann.
Ein wildes Spiel, bei dem alles drin war außer guten Schlägen der Marines. Vor den Knights gilt es den Hut zu ziehen, das Team hat bis zum Schluss wirklich alles gegeben.
Nach der Pause wollten die Marines offensiv alles anders machen. Mehr Linedrives, mehr Clutch hitting waren geplant, und das alles möglichst vom ersten Pitch an.
Doch zunächst funktionierte wieder nur die Defensive, immerhin, denn Alex kämpfte zunächst mit der Kontrolle, setzte dann aber die Batter drei, vier und fünf hin. Offensiv kamen zwar harte Kontakte, doch sie fielen nicht. Drei schnelle Aus.
Gut, dass Alex die Knights in dieser Phase des Spiels fast nach Belieben kontrollierte, so dass alle ruhig blieben. Das zahlte sich drei unten aus. Knights Starter Kusterer war nun gelesen und verstanden, dazu wurden die Knights nach dem aufreibenden ersten Spiel defensiv etwas müder und machten kleine aber teure Fehler, die zusammen mit Clutch hits von Alex, JP und Jeremie zum 6:0 führten.
Das war die Vorentscheidung, weil Alex im weiteren Spielverlauf stabil pitchte und die Marines Defensive endlich mal einen wirklich soliden Tag erwischte, angeführt von Centerfielder JP, dessen Schrittzähler tatsächlich explodiert sein dürfte, so viel Strecke machte er.
Stück für Stück arbeiteten sich die Marines in der Folge an den Sieg heran, hatten mit ihren Kontakten aber nun ein wenig Pech, Linedrives auf Mann und Flyballs in die steife Brise aus Nordwest, die so im Ballpark gehalten werden konnten, dazu ein paar defensive Husarenstücke der Knights, die trotz des deutlichen Spielstands einfach nicht aufgeben wollten.
So dauerte es bis ins sechste Inning, ehe Alex den zehnten Run mittels Sacfly über die Platte schob und endlich Schluss machte. Das zweite Spiel zeigte ein Marinesteam, das die Adjustments, wenn auch mit Schwierigkeiten, umsetzen konnte und dabei im Feld zu überzeugen wusste.
Besonderer Dank geht raus an Umpire Marian Stolle, der als Einzelkämpfer zwei hitzige Partien hinter der Platte übernahm und dabei immer ruhig blieb.
Die Marines freuen sich nun auf ein freies Wochenende, ehe am 15. Juni das ewig junge Duell mit dem Co-Tabellenführer Lütjensee Lakers auf dem Programm steht. Hier dürfte dann auch die Entscheidung über die Goldene Ananas, den Titel der Landesliga-Vorrunde fallen.